Artur van Balen

Lukas Julius Keijser


vom 18. Dezember 2010 bis 29. Januar 2011



blank:  weiß - Leere - Unschuld - unbeschrieben - rein - ohne Geschichte - void of expression


Wir präsentieren in unserer neuen Ausstellung zwei junge niederländische Künstler. Beide verwenden unterschiedliche Medien  und Techniken, um sich mit unserer (Un)berührtheit, (Schein)realität, unseren Beziehungen in unserer Umwelt auseinander zu setzen.


Die Projekte von Artur van Balen protestieren auf suptile Art und Weise gegen unseren Umgang mit der Natur und Umwelt. Seine Beobachtungen von biologischen Phänomenen setzt er in öffentlichen Aktionen und Plastiken um.

Seine eindrucksvolle Arbeit „Sainsbury Chickens“ erhielt ihren Namen von der gleichnamigen englischen Supermarktkette Sainsbury´s, in der er das „Original“ kaufte. Fasziniert von der Nacktheit und Schönheit eines gerupften Huhnes, gleichzeitig realisierend , dass heute der Wert eines Huhnes ausschließlich durch die Menge der Nahrung, dem Wachstumszeitraum und dem Preiskampf der Supermärkte bestimmt wird, kehrt van Balen diese Tatsache um. Er wiederholt die Massenproduktion und erhöht den Wert der Hühner. Van Balen fertigt eine Serie von Hühnern aus Porzellan-Masse der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM). In den Brennöfen der traditionsreichen Manufaktur entstand eine Arbeit, die unsere Wertvorstellungen reflektiert und sie uns hinterfragen lässt.


Seine Video Installation „Homo Amoeba“ entstand 2008 für die „Lange Nacht der Wissenschaften Berlin“. Artur van Balen entwickelte diese zusammen mit Mikrobiologen, Mikrotechniker und einem Tänzer. Amöben, formlose Mikroorganismen mit einer elastischen Zellwand, manövrieren sich durch einen künstlichen, geometrischen Raum. Aus derselben Perspektive gefilmt sehen wir im Umschnitt einen Tänzer, der die natürlichen Bewegungen dieser Mikroorganismen nachahmt.



Lukas Julius Keijser beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Beziehungsebenen in der Familie, im Internet, den Veränderungen durch Mainstream, Unterground und Trash-Kulturen. In den Arbeiten benutzt / widerspiegelt er seine unmittelbare Umgebung häufig in einem autobiographischen Kontext. Er entnimmt private und dokumentarische Bilder aus der virtuellen, dynamischen Welt und lässt diese in der traditionellen Technik des Siebdruckes erstarren. Seine Arbeiten beeinflussen die Wahrnehmung der Umwelt, sie spielen mit der Veränderung unserer statischen  Bezugsräume.


Lukas Julius Keijser zeigt bei cubus-m unter anderem seine Arbeiten aus der Serie

„9 Nudes“. Heimliche Beobachtungen, Gedanken, dass was man eigentlich nicht betrachtet und nur der voyeuristische Blick zulässt. Gedanken mit weißer Farbe auf weißes Papier gedruckt, deren Inhalt erst im ultra-violetten Licht sichtbar wird. In der Arbeit gewinnt das scheinbar Alltägliche, uns Umgebende, einen neuen Focus.


Seine Siebdruckarbeiten „Zwölf Liebhaber“, im klassischen Porträtformat,  entstanden zwischen August 2009 und Januar 2010 in sechs Grautönen. Seine Modelle schauen alle nach oben, dadurch suggerieren sie dem Betrachter unsichtbares zu sehen.

Die Serie „Porträts Celebrities“, entstand 2010 auf der Grundlage von Fundstücken bei Youtube. Porträts von Celebrties, die in Ihrer Aufnahmequalität so schlecht sind, das die überbelichteten Gesichter der Protagonisten nur noch wie ein weißer Fleck wirken. Diese benutzt Keijser um sie in kleine Auflage, in Handarbeit, in dem massenproduktionsfähigen Siebdruckverfahren herzustellen. Beim Drucken hat der Zufall eine große Rolle gespielt, wodurch malerische Porträts entstanden.


 
 
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